Die Liebe zu unserem Naturjuwel wurde besonders an der Volksschule Hemhof-Stephanskirchen von unseren beiden Lehrkräften Frau Hartl und Herrn August Schachner im Heimatkundeunterricht entwickelt. Ein weiteres Mosaiksteinchen waren die damaligen Urlauber aus Berlin, Stuttgart, München u.a. Diese "Sommerfrischler", die ab den 50-er Jahren in dieses reizvolle und abwechlungsreiche Seengebiet zur Erholung kamen, waren schlichtweg begeistert. Neben dem Schwimmen im Sommer, dem Wintersport auf dem Eis war auch das Historische dieser Gegend ein großer Anziehungspunkt. Am Beispiel der Römerstraße, die direkt durch das Seengebiet führt, war uns sehr bewusst, wie geschichtsträchtig dieser Landstrich war. Das Schloss Hartmannsberg trug ebenfalls wesentlich dazu bei. Diese Dinge waren uns seit der Kindheit vertraut.
Doch ausschlaggebend für das Zusammenfinden als Gruppe war die Planung eines neuen Trinkwasserbrunnens (Brunnen III) am unmittelbaren Rand des Naturschutzgebiets. Die Auswirkungen einer übermäßigen Grundwasserentnahme durch die bestehenden Brunnen I und II im unmitelbaren Bereich des Thalersees innerhalb des Naturschutzgebietes wurde zur damaligen Zeit von Fachleuten begutachtet und Änderungen angemahnt.
Kenner dieses Gebietes haben uns mit wissenschaftlichen Erkenntnissen auf diese sensible Eiszerfallslandschaft hingewiesen, das im Juni 1939 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Es braucht möglichst viele Beteiligte aus allen Bereichen, um den Schutz zu gewährleisten: Dr. H. Schmeidl, Dr. J. Heringer, Prof. Dr. O. Siebeck, Dr. A. Ringler u. a. waren unermüdliche Mahner, die naturwissenschaftliches Material lieferten, so dass es den Zuhörern aufging, dass diesem Gebiet eine enorme Bedeutung zukommt. Die 17 kleinen und größeren Seen sind allesamt abhängig von einer ungestörten und unbelasteten Grundwasserzufuhr.
In Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde des LR Rosenheim, dem BUND Landkreis Rosenheim und dem Landesbund für Vogelschutz begann unsere BI im Mai 1986 die öffentlichen Aktionen, die sich hauptsächlich bis in die 90-er Jahre erstreckten. Parallel zur Grundwasserentnahme für die Trinkwasserversorgung von Bad Endorf kamen noch andere Themen hinzu, die uns, die Kommunalpolitiker und die Bevölkerung beschäftigten.
Alles Weitere zu der umfassenden Problematik der damaligen Absicht, einen neuen Brunnen III zu errichten, können Sie ausführlich im Archiv bei den "Seenboten" nachlesen. Die zentralen Punkte aus den "Seenboten" sind auch noch stichwortartig im Archiv aufgeführt.